Es ist wenig überraschend, dass immer mehr Fertigungsunternehmen aller Art und Größe stark in die Automatisierung ihrer Fertigungsprozesse investieren.

Da sich Industrie 4.0 als Schlüsselfaktor für die Verbesserung der Prozesseffizienz in Fertigungsbetrieben erwiesen hat, ist die Automatisierung innerhalb der Produktionsverfahren von größter Bedeutung, um Arbeiten, die traditionell ausschließlich von Mitarbeiter:innen erledigt wurden, zu reduzieren oder zu ersetzen. Diesem Trend folgt auch das automatisierte Nieten. 

Da es sich beim Nieten um einen sich wiederholenden Vorgang handelt, der ein hohes Maß an Genauigkeit erfordert, ist der Wechsel von einem manuellen zu einem automatisierten Nietprozess eine Entscheidung, die viele Unternehmen vor allem in der Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie sowie in der industriellen Fertigung treffen. 

Die Vorteile des automatischen Nietens

Zunächst einmal ist es wichtig, die Vorteile des automatischen Nietens zu verstehen. Die Automatisierung bietet in jeder Fertigungsumgebung die offensichtlichen Vorteile einer höheren Effizienz, größeren Flexibilität und verbesserten Sicherheit am Arbeitsplatz. Bei der Automatisierung eines Nietvorgangs gibt es jedoch eine noch längere Liste von Vorteilen.
Die Automatisierung Ihres Nietprozesses ermöglicht es Unternehmen:

1. Verringerung von Inkonsistenzen

Inkonsistenzen beim Setzen von Blindnieten sind ein häufiger Faktor, der bei der Verwendung von manuell betriebenen oder handgeführten Nietwerkzeugen in der Massenproduktion auftritt, da ein hohes Maß an Genauigkeit und Wiederholbarkeit erforderlich ist, um einen Blindniet bei jedem Setzvorgang manuell auszurichten.
Unstimmigkeiten im Setzprozess können im weiteren Verlauf der Produktionslinie zu Problemen mit der Produktqualität führen. Der Einsatz einer automatisierten Nietlösung, wie z. B. die Integration eines Roboters, der wiederholt exakte Prozesse und vorgegebene Arbeitsabläufe mit Präzision durchführt, verringert das Risiko möglicher Ausschussteile erheblich. 

2. Verbesserung der Nietzykluszeiten

Die Nietzykluszeit bezieht sich auf die Zeit, die für das Setzen eines einzelnen Niets von Anfang bis Ende benötigt wird. Dazu gehört, dass der/die Bediener:in den Niet aufnimmt, ihn in die Anwendung setzt und das Blindnietgerät zum Setzen des Niets verwendet. GESIPA® hat herausgefunden, dass es mit einem akkubetriebenen Nietgerät durchschnittlich 4,8 Sekunden dauert, einen einzelnen Niet zu setzen, was bei Spitzenauslastung 12 gesetzte Blindniete pro Minute und Bediener:in entspricht. Mit einer automatisierten Nietlösung wie der GAV8000 von GESIPA® wird die Zeit für den Nietvorgang mehr als halbiert und es können bis zu 40 Niete pro Minute gesetzt werden.

3. Eliminieren Sie das Verletzungsrisiko durch wiederholte Belastung

Da das manuelle tägliche Nieten über lange Dauer und sehr vielen Setzprozessen in der Regel eine anstrengende Bewegung für Handgelenk und Unterarm ist, besteht die Gefahr einer Verletzung durch wiederholte Belastung. Bereits durch den Einsatz einer halbautomatischen Nietlösung wird das Risiko von Muskel- oder Sehnenschäden durch kontinuierliches Nieten beseitigt.

Sollte mein Unternehmen Nietprozesse automatisieren?

Ist die Automatisierung des Nietprozesses das Richtige für Ihr Unternehmen und für Ihre Anwendung? Es ist wichtig zu beurteilen, ob Ihr Unternehmen bereit ist, Nietprozesse zu automatisieren, oder ob dies sogar notwendig ist. Im Folgenden finden Sie einige Fragen, die Ihnen helfen zu beurteilen, ob Ihre Nietanwendung für eine Automatisierung geeignet ist oder nicht:

1. Wie viele Blindniete setzen Sie?

Besteht Ihr derzeitiger Nietprozess nur aus dem Setzen der einen oder anderen Niete in einer Anwendung? Wenn das der Fall ist, dann ist eine automatisierte Lösung nicht das Richtige für Sie. Da eine automatisierte Nietlösung in der Regel teurer ist als ein manuelles Nietwerkzeug, müssen Sie sicherstellen, dass sich die Investition auch lohnt.  
Eine aktuelle Studie des Forschungs- und Entwicklungsteams von GESIPA® in Deutschland hat ergeben, dass ein Automatisches Blindnietsystem bei einer Jahresmenge von mehr als 500.000 Blindniete (bezogen auf den deutschen Markt) kosteneffizient ist. 

2. Wie sieht Ihr derzeitiges Nietsetzverfahren aus?

Wenn der derzeitige Nietprozess in Ihrem Unternehmen Ihre Mitarbeiter:innen belastet oder der Prozessablauf nicht einheitlich ist, dann wäre die Entscheidung für eine Automatisierung des Nietprozesses die richtige Entscheidung.  Auch wenn Sie nur Teile des Nietprozesses automatisieren, kann bereits Personal an dieser Stelle eingespart und in anderen Bereichen eingesetzt werden.

3. Müssen Sie Daten von den zu setzenden Nieten erfassen?

Vor allem bei der Herstellung von sicherheitskritischen Bauteilen wird es für Hersteller immer wichtiger, Daten während des Fertigungsprozesses zu erfassen und zu speichern.
Die Daten werden von den Herstellern verwendet, um Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten, und können sogar dazu beitragen, dass Unternehmen aufgrund von Qualitätskontrollnormen rechtlich nicht haften müssen. Automatische Nietsysteme von GESIPA® können bei Bedarf mit einer Setzprozessüberwachung ausgestattet werden, die abgestimmt auf die Anwendung genau dokumentiert, dass jeder Blindniet korrekt gesetzt wurde.

Die Wahl der richtigen Lösung: Halbautomatisches vs. vollautomatisches Nieten

Nachdem Sie sich entschieden haben, dass die Automatisierung die richtige Lösung für Ihr Unternehmen und den Nietprozess ist, ist es wichtig, die verschiedenen Lösungsarten zu verstehen. Wie alle automatisierten Systeme werden auch die automatischen Nietanlagen in zwei Gruppen unterteilt - halbautomatische und vollautomatische.  

Halbautomatisches Nieten

Halbautomatische Nietsysteme sind nützlich für Unternehmen, die ihren Nietsetzprozess verbessern müssen, aber aufgrund von Platzmangel oder besonders komplexen Anwendungen nicht in der Lage sind, die Hilfe des Bedieners vollständig abzuschaffen. Durch den Einsatz eines halbautomatischen Nietsystems wie GAV8000 oder GAV HF von GESIPA® mit einer Standardpistole hat der Bediener die volle Kontrolle über den Setzprozess, muss aber nicht mehr jeden Blindniet manuell in das Werkzeug einführen und verbrauchte Dorne entfernen.

Vollautomatisches Nieten

Vollautomatische Nietanlagen starten den Nietprozess und beenden ihn ohne jegliche Unterstützung durch einen Bediener. Unternehmen, die sich für vollautomatische Nietanlagen entscheiden, haben in der Regel bereits automatisierte Anlagen in ihren Betrieben im Einsatz und wollen die Kosten langfristig niedrig halten.
Die gesamte Palette der automatischen Blindnietgeräte von GESIPA® kann leicht in die Robotertechnologie integriert und montiert werden, wodurch der Bedarf an Arbeitskräften reduziert wird.

Sind Sie bereit zu automatisieren oder benötigen Sie weitere Informationen? Nehmen Sie jetzt Kontakt mit einem GESIPA®-Experten auf!
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