Strom oder Druckluft?
Welcher Antrieb ist umweltfreundlicher?


Veröffentlicht am 24.07.2024
Innovationen in der Antriebstechnologie – Wir vergleichen
Im Blick auf den Klimawandel sind Innovationen und ein Umdenken gefordert. Dies gilt auch bei der Entwicklung und Produktion von Blindniet- und Blindnietmutterngeräten. GESIPA® hat dies früh erkannt und bietet bereits seit Anfang der 2000er-Jahre eine pneumatisch-hydraulische Serie an, die mit cleverem Energieeinsatz punktet. Nun folgt das Optimieren der Blindniet-Automaten. Zudem setzen wir bei akkubetriebenen Geräten wegweisende Standards.
1. Vorteile einer Nietverbindung
2. Wie wird ein Blindniet gesetzt?
3. Wahl des Antriebs hängt von der Anwendung ab
4. Kleiner Akku – große Kraft
5. Eine Batterie für über 400 Geräte
6. Druckluft oft unverzichtbar
7. TAURUS ® - Serie: Nicht verbrauchte Druckluft wird weiter verwendet
8. Drucklufteinsparungen bis 24 % – und höhere Leistungen
9. Fazit

Vorteile einer Nietverbindung
Eine Nietverbindung bietet zahlreiche Vorteile:
- Hohe Zug- und Scherfestigkeit
- Die vernieteten Verbindungen sind vibrationsfest
- Die Bauteil-Oberfläche bleibt beim Nieten unbeschädigt
- Die Montage ist schnell und einfach
- Flexible Antriebsarten: Handbetrieben, Akkubetrieben, pneumatisch-hydraulisch
Wie wird ein Blindniet gesetzt?
Unabhängig von der Antriebsart wird zunächst ein Loch in die zu verbindenden Bauteile gebohrt. Hier wird der Blindniet eingeführt. Der Blindniet besteht aus Hohlniet und Nietdorn. Der Hohlnietschaft befindet sich nun in der Bohrung.
Mithilfe des Setzgerätes wird der Niet in Position gehalten und verformt. Auf der einen Seite des Bauteils hält der Setzkopf den Niet in Position und verhindert so ein Durchrutschen. Auf der blinden Seite des Bauteils sorgt der so entstandene Schließkopf für eine starke Verbindung – und das auch bei empfindlichen, brüchigen oder weichen Werkstoffen.
Blindniete gibt es in verschiedenen Größen, Materialien und Formen. Für jede Anwendung gibt es passende Verbinder von GESIPA®:
Zum Blindniet-Sortiment
Wahl des Antriebs hängt von der Anwendung ab
Beim pneumatisch-hydraulischen Gerät wird die Energie der Druckluft in Hydraulikdruck umgewandelt. Dafür ist eine Anlage zur Drucklufterzeugung nötig. Der Anschluss an Kabel und Schläuche entfällt beim Akku-Nietgerät. Dadurch ist ein besonders flexibles und schnelles Arbeiten gegeben. Um ein effizientes und zugleich energieoptimiertes Arbeiten zu ermöglichen, sollte jedoch zunächst der Anwendungsfall genauer betrachtet und die dafür geeignete Technik gewählt werden: Aufgrund unterschiedlicher Anforderungen sind sowohl das akkubetriebene als auch das pneumatisch-hydraulische System unverzichtbar für den Markt.
Für beide Techniken bietet GESIPA® Lösungen an, die mit einem sparsamen Einsatz von Energie überzeugen und stets optimiert werden.
Kleiner Akku – große Kraft
Für Arbeiten an schwer zugänglichen oder besonders sensiblen Stellen, wie beispielsweise in der Automobilproduktion, eignen sich vor allem akkubetriebene Produkte. Sie punkten auch dann, wenn die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt werden darf – zum Beispiel bei Anwendungen auf einem Gerüst. Denn Akku-Systeme sind kabellos, handlich, flexibler als stationäre Anlagen und dennoch sehr leistungsstark.
GESIPA® bietet ein breites Spektrum batteriebetriebener Blindniet- und Blindnietmutternsetzgeräte an. Neben Vorteilen wie dem flexiblen Handling überzeugen diese durch einen nachhaltigen Einsatz von Energie. Denn die Akkugeräte nutzen das Prinzip der Rekuperation. Mithilfe dieser Technik wird die Bremsenergie des Motors zurückgewonnen und dem Akku zugeführt. Auf diese Weise können mit einer Batterieladung mehr Blindniete gesetzt werden.
Eine Batterie für über 400 Geräte
Damit das Arbeiten mit Akku-Geräten auch ressourcenschonend und möglichst umweltfreundlich erfolgen kann, setzt GESIPA® auf die Mitgliedschaft in der Akku-Allianz Cordless Alliance System (CAS). Das System ermöglicht die herstellerübergreifende Kombination von Werkzeugen durch einheitliche Akkus und Ladegeräte. Mit fast 40 Mitgliedern und rund 400 Elektrowerkzeugen bietet der Verbund ein breites Spektrum an Werkzeugen aus den unterschiedlichsten Gewerken.
Von GESIPA® ist die Bird Pro-Serie, welche sowohl Blindniet- als auch Blindnietmutternsetzgeräte umfasst, ausgestattet mit einem leistungsstarken und langlebigen CAS-Akku. Für Anwender reduzieren sich auf der einen Seite die Kosten, da sie einen Akku für sehr viele Geräte nutzen können. Zugleich erhöht sich die Investitionssicherheit.
Auf der anderen Seite schont das System Ressourcen: Denn die Anzahl der Akkus und Ladegeräte, die im Umlauf sind, wird reduziert. Dies wiederum führt zu einem geringeren Energie- und Rohstoffverbrauch. Der Einsatz von CAS-Batterien reduziert somit auch den CO2-Fußabdruck und stellt eine klimafreundliche Alternative dar.
Druckluft oft unverzichtbar
Trotz zunehmender Beliebtheit von Akku-Geräten gibt es zahlreiche Aufgaben (meist in der Industrie), für die der Einsatz von druckluftbetriebenen Geräten die beste Wahl ist. Dies betrifft hauptsächlich solche, die eine An- und Absaugung sowie sehr schnelle Taktzeiten erfordern und in deren stationärer Peripherie bereits ein Druckluftanschluss vorhanden ist. Auch bei stationären Vernietungen, wie zum Beispiel im Kontext von industriellen Roboteranlagen, kommen pneumatisch-hydraulische Nietsetzgeräte zum Einsatz. Für diese Fälle bietet GESIPA® geeignetes Equipment an. Dazu zählen die TAURUS®- und FireFox® Serie sowie der Blindnietautomat GAV. Zu ihren Vorteilen gehören zum Beispiel die lange Lebensdauer und der geringe Verschleiß.
Doch trotz der Vorzüge bleibt Druckluft eine aufwendige und teure Energieform – vor allem vor dem Hintergrund steigender Energiekosten sowie der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Denn um sie zu erzeugen, muss Luft aus der Umgebung komprimiert werden. Dies geschieht meist mithilfe eines firmeneigenen Druckluftsystems, das mit Strom arbeitet. Es entstehen also Energiekosten für den Betrieb des Systems. Hinzu kommen Kosten für die Instandhaltung sowie den Aufbau einer Infrastruktur und Kosten, die durch ungewollte Leckagen bereits produzierter Druckluft aus Leitungen und Anschlüssen entstehen. Dennoch bleiben pneumatisch-hydraulische Lösungen genauso relevant für die Industrie und das Handwerk wie Akku-Systeme und müssen daher nachhaltig verbessert werden.
TAURUS ® - Serie:
Nicht verbrauchte Druckluft wird weiter verwendet
Bei der TAURUS®-Serie – den stationären Handgeräten – wird Pneumatik bereits seit zwei Jahrzehnten nachhaltig eingesetzt. Hierbei wird die im Setzvorgang verwendete Druckluft doppelt genutzt: Nach dem Setzen des Blindniets geht die Restenergie nicht verloren. Stattdessen wird sie zum Auswerfen des Restnietdorns genutzt.
Drucklufteinsparungen bis 24 % – und höhere Leistungen
Vor diesem Hintergrund entwickelt GESIPA® auch den in der Industrie häufig eingesetzten Blindnietautomaten GAV ständig weiter. Einsparpotenziale wurden gesucht und gefunden. Dazu wurden Computational Fluid Dynamics-Simulationen der Optimierungsideen durchgeführt. Diese analysieren das Strömungsverhalten in Fluiden und sagen es voraus. Empirische Tests ergänzten die Analysen. Das Ergebnis: Ein um bis zu 24 % reduzierter Druckluftverbrauch. Zahlreiche Systemmodifikationen und das daraus resultierende angepasste Set-up ermöglichen diese Ersparnis. Überdies treten durch den geringeren Verbrauch weniger Schwankungen im Druckluft-Netz des Kunden auf.
Trotz des reduzierten Druckluftbedarfes konnte die Leistung der GAV unter bestimmten Voraussetzungen noch gesteigert werden. Auch im Bereich der Restdornentsorgung konnten mit dem GAV-Facelift beträchtliche Fortschritte erzielt werden. Durch die Modifikationen wird ein deutlich stärkeres Vakuum erzeugt, was unter anderem die Erhöhung der bisherigen Maximallänge des Schlauchpaketes von 5 m auf bis zu 8 m ermöglicht.
Fazit
Mit den Maßnahmen zur nachhaltigen Energienutzung in beiden Technologien zeigt GESIPA® nicht nur ein starkes Bewusstsein für Umweltfragen, sondern präsentiert auch innovative Weiterentwicklungen .
Mit einem sparsamen Druckluftverbrauch und dem Einsatz von Rekuperation ist es gelungen, die Technik weiter zu verbessern. In Kombination mit einem breiten Angebot an Akku-Werkzeugen und der Mitgliedschaft in der CAS Akku-Allianz wird das Blindnieten ressourcenschonend und energieeffizient.